Marketing in Krisenzeiten: Lead Ads statt Messen

von | 26.03.2020 | Guide

Die Corona-Krise hat jegliche Planung des Jahres hinfällig gemacht hat. Zumindest einen Großteil. Weniger Leads, weniger Umsatz. Für manche Firmen ein kleiner, für andere ein großer Rückschlag. So tragisch all dies ist, möchten wir uns in diesem Artikel den Chancen widmen, die aus einer solchen Krisen erwachsen und wie wir Marketer in Krisenzeiten im Ad-Kosmos am besten reagieren. 

Abgesagte Messen – Budgets ohne Ende 

Starten wir mit Messen. 

Die Absage vieler Messen beeinflusst das Marketing und den Vertrieb vor allem von B2B-Firmen tiefgehend. Neben fehlenden Leads und folglich weniger Umsatz sind Messen allerdings teuer. Viele sogar enorm teuer. 

Ein Stand auf der dmexco kostet irgendwas zwischen, sagen wir 20.000€ und 200.000€. Rechnen wir die Planung und die Arbeitszeit der Mitarbeiter on top, machen Messen oft ein Großteil des Marketing-Budgets von Firmen aus. Dieses Budget ist nun frei. 

marketing in krisenzeiten

Doch ist es jetzt sinnvoll dieses Budget zurückzuhalten? Studien zufolge nicht. Gerade in Krisenzeiten ist es sinnvoll, in Marketing zu investieren, denn Marktanteile verschieben sich. 

In Krisenzeiten aktive Firmen können – so hart es klingt – die Schwäche und Zurückhaltung anderer Unternehmen für sich ausnutzen und diesen Platz besetzen. Wenn man diese selbst nicht für sich nutzt, tun es andere. 

Doch neben übrig gebliebenen Budget-Töpfen gibt es noch mehr Gründe, warum es gerade jetzt Sinn macht, in Krisenzeiten in Marketing zu investieren. Gerade auf Paid-Social-Kanälen! 

CPM so niedrig wie selten 

Die Kosten, eintausend Menschen zu erreichen, bekannt als TKP oder CPM, sinkt gerade drastisch. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe: 

  1. Viele Werbetreibende halten die eben erwähnten Budgets erst einmal zurück und warten ab. Diese Werbeplätze werden frei, das Angebot an Werbeplätzen steigt, folglich fallen die Preise.
  2. Der Drang nach Konnektivität mit Freunden und Bekannten, wie auch das Bedürfnis nach Informationen zieht Menschen in Social-Media. Mehr Zeit auf Facebook und Co. lässt auch die Anzahl der potenziellen Werbeplätze nach oben schnellen. 

Im Klartext heißt das: Es war selten so günstig, Menschen im Facebook- und LinkedIn-Kosmos zu erreichen. Gerade für B2B-Unternehmen erwächst hier eine große Chance, da Leads in der Regel vergleichsweise teuer sind. 

Allerdings ist einiges zu beachten – was genau?  

Klar ist, die Umstände zwingen uns alle umzudenken. Wir müssen aus unserem üblichen Denkmuster ausbrechen und umdenken. Catering-Firmen liefern Essen an bedürftige Menschen, Yogaschulen verkaufen Digital-Abos, Fitnessstudios bieten Cyberobics via Hangouts an. Not macht erfinderisch. 

cyberobics

Was für dich und dein B2B-Produkt passen könnte, besprechen wir am besten in einem kurzen -natürlich kostenlosem – Telefonat. Vielleicht haben wir eine gute Idee für ein digitales Produkt und die Vermarktung dessen.

Digital geht gut 

Solltest du noch kein digitales Produkt haben, kannst du eins erschaffen? Digital geht gut, denn Menschen sind zu Hause. Denk hierbei nicht an das Abschließen von Leads oder den Abverkauf. Darum geht es zur Zeit nicht. Wir möchten Leute engagen, Leads aufwärmen

Ob es wie bei T3N Tipps zum Home-Office sind, ein Webinar oder Tipps, um zu Hause fit zu bleiben, hängt hierbei natürlich von deinem individuellen Produkt ab. Nimm dir einmal zwei Minuten. Welche digitalen Produkte könnten für deine Kunden sinnvoll sein? 

homeoffice

“Survival of the fittest“

Ob im Ad-Kosmos oder an anderer Stelle, es gilt vor allem folgendes: Das Leben der Menschen hat sich innerhalb weniger Tage radikal geändert. So sollte sich auch deine Kommunikation, deine Argumentation in Krisenzeiten im Marketing ändern. Und zwar ebenso radikal. 

Versetze dich hier in die Lage der Menschen. Was ist gerade relevant für sie? Was hilft ihnen den Tag zu bestreiten? Dein Produkt sollte so angepasst werden und die Argumentation muss dahingehend geschliffen werden. 

Engagen statt closen

Jetzt gerade sind jegliche Konsumenten vorsichtig. Auch im Geschäftskundenbereich herrscht Unsicherheit. Viele haben weniger Geld in der Tasche, oder konsumieren einfach weniger. Vor allem im B2B-Bereich sollte man gerade weniger die Sales-Brille tragen, sondern durch Marketing in der Krisenzeit vielmehr Menschen näher an sich bringen und diese gemeinsam durch die Krise begleiten.  

In Ad-Sprache könnte man verkürzt sagen: Mehr Upper-Funnel. 

Das gilt natürlich nicht für den Zimmerpflanzen-Versand, Hersteller von Hanteln, Klimmzugstangen, Konsolen-Herstellern oder Baumärkte. Diese profitieren von den geänderten Bedürfnissen der Menschen und können direkt zum Verkauf übergehen. Happy them! 

Klartext für B2B-Firmen 

Sollte dein Produkt nicht digital sein, sollte es genau das jetzt werden oder du solltest etwas digitales erschaffen. Das erfordert für einige Produkte einen gedanklichen Spagat, aber oftmals gelingt dieser nach kurzem Brainstorming. 

Da für einige B2B-Firmen weniger Leads in der Pipeline sind, ist es die Aufgabe von uns Marketern, diese auf anderen Wegen zu besorgen. 

Hierzu sind Facebook oder LinkedIn Lead-Ads eine extrem gute und oft kostengünstige Option für B2B-Firmen. Diese Leads können wir dann durch hierauf folgende Aktivitäten stärker an uns binden.  

Klartext für Werbetreibende auf Facebook 

Unsere Nerds Jeanny, Peter und Yannick arbeiten für unsere Kunden an vorderster Front. 

Hier drei Tipps, die gerade alle drei anwenden, um bestmögliche Performance zu garantieren: 

  • Ad-Copy auf die jetzige Situation anpassen (vor allem bei E-Commerce), an Argumentation feilen 
  • Leads einsammeln die nach der Corona-Krise konvertieren, statt jetzt versuchen zu konvertieren, hierauf das Kampagnenziel und Inhalte anpassen 
  • Gut performende Ad-Sets aus DPA-Kampagnen ausgliedern 

Möglicherweise müssen Werbeanzeigen natürlich ausgeschaltet werden, sollte das Produkt nicht anders kommuniziert werden können. Darüber hinaus ist es extrem wichtig, mit täglicher Routine einen Blick auf die Ads zu werfen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müssen wir wachsam sein, um schnell reagieren zu können. 

Abschließend ist zu sagen, dass die Corona-Krise uns alle betrifft und zum Umdenken anhält. Sei es plötzlich ausschließlich von zu Hause zu arbeiten, Freunde in Hangouts zu treffen oder die Argumentation in Ad-Copies anzupassen. Wir Nerds versuchen unseren Kunden zu helfen, um gestärkt aus der Krise zu treten. Somit müssen wir kreativ werden. Zusammen.

Haben wir im Post etwas vergessen? Lass uns gerne in den Kommentaren diskutieren.  

Hier entlang für mehr von den Nerds!

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